Buschholz aus Namibia: Aller guten Dinge sind drei

Nach wie vor gibt es vom Senat keine Abkehr beim Projekt für die Nutzung namibischen Buschholzes als Kohleersatz in Hamburg. In diesen Tagen gibt es dazu drei Nachrichten: 1. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat ein Gutachten zur Verbuschung in Namibia veröffentlicht und lehnt die Nutzung des Buschholzes in Deutschland als Kohleersatz ab. 2. Die Projektgruppe des Prüfprojektes zur Nutzung von Buschholz in Hamburg hat eine Zwischenbilanz veröffentlicht, die einfach nur enttäuschend ist und 3. Der BUND fordert die Umweltbehörde in einer Pressemitteilung auf, die Prüfung zur Verwendung von Buschholz einzustellen und das Projekt zu beenden.

Nachdem bereits eine Vielzahl von NGO Entwicklungshilfeminister Müller zur Abkehr aufgefordert haben, kristallisiert sich immer mehr heraus, dass eine Nutzung namibischer Buschholzpellets in Hamburg ökologisch und sozial ein absehbarer Fehlschlag wird und einzig den beteiligten Konzernen und der Rinderzuchtlobby Vorteile bringt. Zu den Details hatte ich bereits Stellung bezogen, aber die Zwischenbilanz der Projektgruppe macht erneut deutlich, dass die Ansprüche für eine soziale Fortentwicklung der Bevölkerung in Namibia lediglich ein Wunsch sind und nicht integraler Bestandteil des Konzepts. Hinzu kommt, dass auch auf der Seite des Einsatzes von namibischen Buschholzpellets in Hamburg technische Probleme sichtbar werden und auch die Lagerung derartiger Mengen von Holz bisher nicht gelöst ist.

Auch wenn ich gerne noch das an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in der Erstellung befindliche Gutachten als Entscheidungsgrundlage vorliegen haben würde, ist angesichts der Vielzahl von klimatischen und sozialen Problemen rund um das Projekt und der Tatsache, dass das Gutachten nun erst Ende 2021 vorliegen soll, ein Stopp dringend geboten. Die Energiewende und die Klimarettung werden nicht mit namibischem Buschholz geleistet werden.