
Bei Wedel hat Hamburgs Transparenz Aussetzer!
Rund um den skandalösen Zustand des Kohleheizkraftwerks Wedel tuen sich immer neue Fragen auf. Das war genug Anlass nun eine zweite Anfrage innerhalb weniger Wochen zu stellen (Wedel, Moorburg, Intransparenz – der Wärmedreiklang in Hamburg?‘ - Drucksache 22/620). Mit diesen Antworten wird der Senat es schwer haben den Prozess am OVG Schleswig gegen den Weiterbetrieb Wedels, ohne Beseitigung der Partikelniederschläge, halbwegs ohne Schaden zu bestehen.
- Die Antworten des Senat auf die Schriftliche Kleine Anfrage Drs. 22/620 von Stephan Jersch ist hier online (PDF)
- Siehe auch: Klima-Schutz ausgebremst: Rot-Grüne Laufzeitverlängerung für Kohle-Wärme aus Wedel?
Das es Entschädigungsangebote an die Anwohnerinnen und Anwohner des Kraftwerks gibt, die Säureschäden gemeldet haben, ist nicht mehr zu bestreiten. Wärme Hamburg, seit fast einem Jahr Besitzerin des Kraftwerks vermeldet 29 Schadensmeldungen. 21 Personen wurden zusätzlich zur Schadensbehebung, Angebote über (dem Vernehmen nach) 2000 Euro für vorsorgliche Maßnahmen zur Schadensverhinderung gemacht. Welche Maßnahmen das seien könnten weiß aber auch Hamburg Wärme nicht. Wer das Angebot annimmt verzichtet damit auf weitere Ansprüche und vereinbart Stillschweigen. Aber Wärme Hamburg weigert sich nach wie vor die Summe der bisher gezahlten Entschädigungen zu benennen. Das ist für ein öffentliches Unternehmen, mit einer besonderen Verantwortung gegenüber den Menschen, ein fragwürdiges Verhalten. Und was Vattenfall als Besitzer an Entschädigungen bezahlt hat wurde ‚in allgemeiner Form‘ im Aufsichtsrat berichtet. Wer so ein Auto kauft wäre selbst schuld!
Neue Maßnahmen zur Verhinderung des Partikelniederschlags gibt es nicht mehr: 2017 wurden, noch unter Vattenfall, die Maßnahmen abgeschlossen – wie teuer dies war will WH ebenfalls nicht benennen.
Mit der Antwort auf die Anfrage wird endlich aufgeklärt, wie die nirgendwo belegbare Behauptung entstand, dass Gesundheitsgefahren durch den (ätzenden) Partikelniederschlag ausgeschlossen werden können: es wird nicht aus einem Gutachten, sondern aus einer Pressemitteilung des Kieler Ministeriums zitiert. Gutachterlich wäre ein solche Behauptung nicht belegbar.
Alles in allem wird die Luft dünn für den Weiterbetrieb des Kohleheizkraftwerks Wedel. Nicht zuletzt auch, weil Wärme Hamburg den Überblick über die Schäden nicht mehr hat – dem OVG Schleswig wurde alleine für dieses Jahr mehr als 50 Schadensfälle gemeldet und nicht nur 29 seit fast einem Jahr.

Stephan Jersch ist seit 2015 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und gewählter Wahlkreisabgeordneter für Bergedorf. Für die Fraktion DIE LINKE ist er Fachsprecher Umwelt und Energie, Landwirtschaft, Tourismus, Tierschutz und Bezirke.
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Vorbildliche Infomail der Firma, zumindest für die HafenCity: "Wir bitten eindringlich darum von zu Hause aus zu arbeiten!".
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