Kein Sprung ins kalte Wasser: Große Teile Hamburgs sitzen mangels Schwimmbädern auf dem Trockenen
Hamburgs Schwimmbad-Infrastruktur ist dem Bedarf einer wachsenden und noch dazu sportlich aktiven Stadt nicht gewachsen – das zeigt die Antwort auf eine Große Anfrage der Linksfraktion. Dazu Stephan Jersch, bezirkspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft:
„Hamburg ist von einem bedarfsgerechten Angebot an öffentlichen Schwimmbädern weit entfernt. Und da hilft es auch nicht, sich hinter ‚tatsächlichen Einzugsgebieten‘ zu verstecken. Mit der mehr als dreijährigen Schließung des MidSommerland-Bades in Harburg und der schon lange festgestellten Unterversorgung Bergedorfs sitzen die zwei flächenmäßig größten Bezirke auf dem Trockenen – und auch in Wandsbek - dem bevölkerungsreichsten Bezirk - steht gerade einmal die Hälfte der Wasserfläche Altonas zur Verfügung. Dieses Missverhältnis können Badeseen und Sommerbäder nicht ausgleichen. Angesichts der Gesamtsituation ist es auch geradezu unmoralisch, dass der Senat ein zweites kleines Kombibad für Bergedorf vom Bau Oberbillwerders abhängig macht. Und dass die Schließung des MidSommerland-Bades in Harburg bis 2027 dauern soll und man offenbar nicht mal begonnen hat mit dem Umbau, sondern immer noch vor sich hin plant, ist ein ausgewachsener Skandal. Der Senat muss bei der Bäderplanung kräftig zulegen und die Grundlagen für seine Schwimmbadpolitik neu gestalten: Alle Hamburger*innen müssen die Chance haben, im Verein, in der Schule oder privat ausreichend und ganzjährig ortsnahe Schwimmflächen zu nutzen!“
- Unsere Große Anfrage ist hier als Drs. 22/15444 online (PDF).
- Foto: Dietmar Theis, Bäderland