„Daten im Sinne der Fragestellung liegen nicht vor“ – Hamburgs Straßenbäume sind ein blinder Fleck für die Behörde

Umwelt und Energie

Noch im Koalitionsvertrag 2020 war der langfristige Schutz und Erhalt der Straßenbäume und ganz besonders des Bestands an Altbäumen dem Senat ein „wichtiges Anliegen“. Wichtig dafür ist, nachdem seit 2009 der Straßenbaumbestand um 7000 Bäume abnahm und erst seit 2018 wieder leichte Wachstumsraten hat, zu wissen, wo besonders widrige Verhältnisse für die Bäume herrschen und welche Bäume dringend Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen bedürfen.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage „Erhalt von Straßenbäumen im Bestand“ (Drucksache 22/6665) ist hier als PDF online.

Die Antworten des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage „Erhalt von Straßenbäumen im Bestand“ (Drucksache 22/6665) ist in Bezug auf die behördliche Erkenntnis, ernüchternd. Definitiv taugt der Wissensstand der Behörden nicht um das Ziel des rot-grünen Koalitionsvertrags zu erfüllen.

Dringend nötig wäre zum Erhalt der Straßenbäume ein Wissensstand über besonders gefährdende Standorte für die Bäume und die Anzahl der erkrankten Straßenbäume, um frühzeitig erhaltende Maßnahmen zu ergreifen. Beides ist laut Antwort des Senats eine glatte Wissenslücke.

Ebenso zieht sich der Senat bei der Bemessung der Ökoleistung der Straßenbäume aus der Verantwortung. Mit dem Verweis auf verschiedene Methodiken wird die monetäre Bewertung der Ökosystemleistung verweigert.

Fazit: Nichtwissen ist keine gute Grundlage, um Maßnahmen zu ergreifen. Der Senat ist in der Pflicht eine Datenbasis zu schaffen um seine eigene Zielsetzung zu erreichen.