Debatte: Food-Festival - Ökologisch Nachhaltig statt Marketing und Tourismus
100. Sitzung der laufenden Legislatur am 29. Januar 2025. In der Debatte um ein Food-Festival in Hamburg nahm der Bürgerschaftsabgeordnete Stephan Jersch für die Linksfraktion zum Thema eines Food-Festivals in Hamburg Stellung . Ernährung ist überaus wichtig, stellt auch Stephan Jersch fest. Hier stehe aber offenbar Marketingsprech und Tourismusförderung zu sehr im Vordergrund.
Bürgerschaftliches Ersuchen vom 29. März 2023: "Erstes Hamburg Food Festival – Ernährungssektor in Hamburg stärken und von Anfang an als nachhaltigen Tourismusmagneten etablieren" – Drucksache 22/11244
Die Debatte um diesen TOP ist hier als Video komplett zu finden und hier direkt die Rede von Stephan Jersch.
Die Rede ist hier im Wortlaut:
Stephan Jersch DIE LINKE:
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ernährung ist ein wichtiges Thema, und es gewinnt zu Recht immer mehr an Bedeutung. Von der Gesundheit bis zum Klima betrifft es letztendlich uns alle, aber leider müssen wir feststellen, dass es hier eigentlich nur ein Vehikel ist. In den Zielen wird die Bevorzugung vegetarischer, veganer oder regionaler Speisen, die Verwendung von Ökostrom und ein Zero-Waste-Konzept definiert – all das ist richtig –, aber was zum Beispiel bedeutet die Einschränkung auf die nur einzuhaltende Mindestanzahl von Nachhaltigkeitskriterien? Was bedeutet es bei den dezentralen Veranstaltungen, dass Kompromisse geduldet werden? Was bedeutet "stadtweit" in diesem Zusammenhang? Bei den letzten beiden Festivals konnte ich das jedenfalls so nicht feststellen.
Was wir letztendlich lesen, ist Marketingsprech: Kurzfristige Reichweite in Hamburg und Deutschland soll generiert und internationale Strahlkraft ausgesendet werden. Und per se hat das Food Festival nicht zwangsweise etwas mit gesunder Ernährung oder Klimaschutz zu tun. Hier wird das Thema letztendlich instrumentalisiert.
(Beifall bei der LINKEN)
Stattdessen geht es um Marketing und Tourismusförderung, also wieder um einen neuen Abschnitt in der Festivalitis von Hamburg, aber genau das darf man natürlich bei der berichterstattenden Behörde, der Wirtschaftsbehörde, so erwarten. Ob es da richtig angesiedelt ist, ist ein anderes Thema.
Wir sagen, dass eine positive Entwicklung für ein Food Festival, das der gesunden Ernährung und der heimischen Wirtschaft förderlich ist, durchaus möglich ist, aber mit dieser Drucksache wird das nicht sichergestellt. – Danke.
(Beifall bei der LINKEN)