Der beste Freund muss auch mal draußen bleiben – Obdachlose mit Hund brauchen Platz

Die Situation von Obdachlosen, die einen Hund besitzen, ist in Hamburg schwierig. Wie so oft ist auch die Datenlage des Senats dazu dünn. Wo können Obdachlose, die z.B. im Rahmen des Winternotprogramms ein Obdach suchen, mit ihrem Hund hin?

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage "Hunde müssen draußen bleiben: Kein Platz für Hundehalter:innen in den öffentlichen Unterkünften?" (Drs 22/8739) ist hier als PDF online

Laut der Antwort des Senats gibt es lediglich im Pik As und am Standort Hornkamp Möglichkeiten für Obdachlose, mit Hund unterzukommen. Am Hornkamp besteht aber eine sehr lange Wartezeit. Wer gerade in der Winterzeit in einer städtischen Einrichtung unterkommt, der muss seinen Hund zeitweise abgeben. Die Ausnahme ist hier das Pik As, das aber von vielen Obdachlosen gemieden wird. Wie sieht die Situation und die Kapazität im hauptsächlich dafür zuständigen Tierheim an der Süderstraße aus? Der Senat hat keine Zahlen, da die Aufnahme durch den Tierschutzverein freiwillig ist und keine mit der Stadt vereinbarte und erstattete Leistung darstellt.

Im Pik As ist die Auslastung der Plätze für Obdachlose mit Hunden tatsächlich gesunken und liegt derzeit unter 40 Prozent. Am Standort Hornkamp jedoch sind die bis zu 83 Plätze langfristig vergeben. Woher der Senat also seine Schlussfolgerung hernimmt, dass die Anzahl der Zimmer für obdachlose Hundehalterinnen und Hundehalter ausreichend ist, ist nicht offensichtlich – das Pik As kann als Referenz hier nicht gelten. Immerhin erwägt die Behörde laut Senatsantwort den Ausbau der Plätze – allerdings ohne eine zeitliche Festlegung.

Zumindest eine gewisse Entlastung für Obdachlose könnte Hamburg dadurch erreichen, dass die zeitweilige Aufnahme von Hunden Obdachloser in den von der Stadt bezahlten Leistungskatalog des Hamburger Tierschutzvereins mit aufgenommen wird. Hier sollte der Senat schnell handeln, denn der nächste Winter wird vermutlich nach dem nächsten Herbst folgen.