Fukushima mahnt: Atomausstieg konsequent umsetzen

Anlässlich des 14. Jahrestages der mehrfachen Atomkatastrophe von Fukushima rufen Anti-Atom-Gruppen und Umweltverbände wie der BUND Hamburg zu Mahnwachen und Aktionen in ganz Deutschland auf. Hunderttausende Menschen mussten evakuiert werden. Viele Gebiete wurden verstrahlt. Der Super-GAU im High-Techland Japan führte damals zur Kehrtwende der bundesdeutschen Atomenergiepolitik und zum Atomausstieg. An den Aktionen beteiligt sich auch der Bürgerschaftsabgeordnete Stephan Jersch, energiepolitischer Sprecher der Linksfraktion.

  • Der BUND Hamburg und Anti-Atom-Initiativen rufen in Hamburg zur Mahnwache und Demo auf: Samstag, 15.03.2025, 14 Uhr, am Hauptbahnhof (Ausgang Glockengießerwall).(Die Katastrophe begann am 11. März 2011.)

Stephan Jersch: "Atomenergie ist zu gefährlich, zu teuer und kann ohnehin kein zukunftsfähiger Beitrag zur Energiewende sein. Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima haben uns die unverantwortlichen Gefahren der Stromerzeugung aus Atomenergie vor Augen geführt. Bis heute ist das Problem der Atommülllagerung weltweit ungelöst. Absurd und inakzeptabel, wenn AfD und die Parteispitzen von CDU sowie CSU jetzt ideologiegetrieben fordern, "technologieoffen" in die nächste nukleare Katastrophe zu marschieren."

Weiter sagte der Abgeordnete: "Durch Hamburg finden Jahr für Jahr weit über 100 Atomtransporte mit Uran und anderen radioaktiven Stoffen statt. Ein Grund dafür ist, dass Uranfabriken in Gronau und Lingen vom Atomausstieg ausgenommen wurden und nun sogar noch ausgebaut werden sollen. Abschalten wäre der bessere Weg, um die Strahlenrisiken zu minimieren. Alles andere ist inkonsequent."

Hier die PM des BUND als Dokumentation:

„Fukushima, Tschernobyl und die Angriffe auf das Atomkraftwerk Saporischschja zeigen: Atomkraft ist unberechenbar, teuer und unsozial. Strahlenrisiken und auch die Verwahrungskosten des Atommülls werden unverantwortlich auf nachfolgende Generationen abgewälzt. Deshalb brauchen wir einen konsequenten Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie!“, fordert Frauke Kohrs, Arbeitskreis Energie beim BUND Hamburg.

Auch wenn in Deutschland kein Atomkraftwerk mehr am Netz ist, macht sich die Stadt Hamburg mit den Atom-Transporten über den Hafen und durch die Stadt mitverantwortlich für den Weiterbetrieb der Uranfabriken in Gronau und Lingen und damit für den Betrieb von Atomkraftwerken weltweit.

Durch regelmäßige Anfragen der Linken in der Hamburger Bürgerschaft wurde bekannt, dass wiederholt Uranbrennstoff aus Lingen u.a. über LKW-Transport durch Hamburg zum schwedischen Vattenfall AKW Forsmark geliefert wird. Nach derzeitigen Plänen soll die Brennelementeproduktion in Lingen sogar noch ausgeweitet werden. Framatome betreibt die Brennelementefertigung in Lingen und plant, die russische Atombehörde Rosatom für die Fertigung von Brennelementen für osteuropäische AKW zu beteiligen. Das Uran dafür stammt schon jetzt überwiegend aus Russland. Der Kreml würde durch die Ausweitung strategisch, finanziell und geopolitisch gestärkt.

Der BUND Hamburg fordert Bürgermeister Tschentscher auf, im Bundesrat den Antrag zu stellen, auf Bundesebene auf die Abschaltung der Brennelementfertigungsanlage in Lingen und der Urananreicherung in Gronau hinzuwirken.