Hauptsache schnell und ‚aus den Augen‘ – Haustierverschickung der Stadt nach Niedersachsen läuft

Die Kapazitäten des Hamburger Tierschutzvereins (HTV) zur Aufnahme von Hunden und Katzen sind de facto aufgebraucht. Personalengpässe, der bauliche Zustand einiger Gebäude, Tiere von geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern und die nun unerwünschten Hunde, die während der Corona-Pandemie angeschafft wurden, begrenzen die Möglichkeiten Tiere aufzunehmen. Gleichzeitig läuft in Mienenbüttel, im Landkreis Harburg, der Betrieb eines ‚Tierschutzzentrums‘ an, das auf dem Gelände des ehemaligen Tierversuchslabors in Mienenbüttel errichtet wird.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage "Vertrag der FHH mit dem „Reso-Zentrum für benachteiligte Tiere gGmbH i.G.“" (Drs. 22/9205) ist hier als PDF online.

Hamburg, das eines der restriktivsten Hundegesetze Deutschlands hat, und Hunde aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit als ‚gefährlich‘ einstuft, hat drei dieser Hunde nach Niedersachsen verbracht, wo sie nicht per se als gefährlich gelten und erst eine Einzelprüfung des jeweiligen Tiers ein Urteil fällt. Mit der Überstellung der Tiere nach Niedersachsen entfällt nicht nur die pauschale Kategorisierung, sondern auch die Aufsichtspflicht Hamburgs für die Unterbringung der Tiere.

Pikant ist der Versuch des Senats die unterschiedlichen Pauschalen für die Unterbringung der Tiere beim HTV (der weniger bekommt) und im Tierschutzzentrum zu rechtfertigen. Dabei wird auf weitere Leistungen für den HTV verwiesen. Ein Punkt den man sicher noch hinterfragen muss.

Auf jeden Fall ist es mir als Abgeordneten nicht mehr möglich genaueres zur Unterbringung, zu Besuchszeiten oder zum weiteren Verbleib der Tiere zu erfragen. Dieser Zustand sollte schnellstmöglich ein Ende finden und die Stadt mit dem HTV ein Maßnahmepaket zur Verbesserung der Situation im Tierheim erarbeiten, damit der HTV den Bedarf in Hamburg wieder decken kann.