Initiativen verlassen Allianz für Fluglärmschutz: “Beruhigungspille und Therapiekreis”
Der Dachverband der Bürgerinitiativen für Fluglärmschutz (BIG) hat heute erklärt, zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen die Allianz für Fluglärmschutz zu verlassen. Diese wurde 2015 gegründet, um die Umsetzung von Fluglärmschutzmaßnahmen am Hamburger Flughafen zu begleiten. Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft:
„Die Entscheidung der Initiativen, die Mitarbeit in der Allianz für Fluglärmschutz zu beenden, ist verständlich und folgerichtig. Die Allianz ist längst zu einem bloßen Gesprächskreis über Fluglärm und Flugverspätungen verkommen. Wirksame Verbesserungen für den Fluglärmschutz gehen von ihm nicht aus – und scheinen bei Wirtschaft, Senat und Flughafen ohnehin nicht gewollt zu sein.“
Dem Vernehmen nach ist der Flughafen in dieser Woche auch Thema der Koalitionsgespräche zwischen SPD und Grünen in Hamburg. Dazu Jersch weiter: "Umwelt- und Klimaschutz am Flughafen, die Verringerung der Verspätungen, ein wirksamer Lärmschutz stehen angeblich seit Jahren auf der Agenda von Stadt, Senat und Flughafen. Doch die Allianz für Fluglärmschutz, die dabei eine wichtige Rolle spielen könnte, wird von SPD und Grünen lediglich als Beruhigungspille und Therapiekreis verordnet, um sich vor wirksamen Maßnahmen zu drücken. Noch ist der Koalitionsvertrag nicht unterschrieben: Rot-Grün könnte handeln und nicht nur Handeln simulieren. Dann kommen die Initiativen ja vielleicht auch zurück."