Mehr Klimaschutz durch verstärkten Einsatz von Recycling-Baustoffen

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Die CDU-Fraktion hatte den Antrag "Mehr Klimaschutz durch verstärkten Einsatz von Recycling-Baustoffen" gestellt. In der Debatte nahm auch Stephan Jersch für die Linksfraktion Stellung. (Foto: Michael Zapf, Bürgerschaft Hamburg)

Der Beitrag von Stephan Jersch im Wortlaut:

Stephan Jersch DIE LINKE:

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Der
Antrag ist goldrichtig, ein bisschen Druck muss sein
an dieser Stelle. Denn es ist, wie es immer mal wie-
der ist: Wir lesen im Koalitionsvertrag von Rot-Grün
das eine oder andere Richtige, und wenn man nach
der Umsetzung fragt, ist es schrecklich schwierig.

Es gibt keinen Bedarf, es gibt kein Angebot, oder
wie Sie hier gesagt haben, Genauigkeit und Gründ-
lichkeit gehen vor. Dabei haben wir in Hamburg ei-
ne Million Tonnen Bauschutt, der auf die Deponien
wandert, ohne dass er noch irgendwo weiter ge-
nutzt wird. Und das in einer Stadt, die gar keine ei-
genen Deponien hat. In einer Stadt, in der ziemlich
viele Baukräne rumstehen, also ein Bedarf durch
entsprechende Vorgaben geschaffen werden kann.

Deswegen heißt es städtischerseits, den Bedarf an-
zuregen und damit natürlich auch ein höheres An-
gebot zu schaffen. Das lässt sich gut machen. Die
Kollegin Sparr hat von der U5 geredet und von den
70 Prozent Einsparungen. Ich habe mir die Sitzung
angesehen, ich war da und kann nur sagen: Diese
Einsparungen haben nicht viel mit Recycling-Bau-
stoffen zu tun. Sie haben was mit CCS zu tun.

(Heike Sudmann DIE LINKE: Ja, genau!)

Da wird tatsächlich das CO2 vom Beton abgetrennt
und in der See deponiert. Das ist sehr weit von die-
sem Thema weg. Und ob die 70 Prozent überhaupt
erreicht werden können, steht noch völlig in der
Luft. Das ist der optimale Fall, wenn tatsächlich ge-
nug Speichervolumen vorhanden ist.

(Beifall bei der LINKEN)

Angesichts der Schonung von Recycling-Baustof-
fen, was knappe Güter angeht wie Sand und Kies,
den tendenziell eher regionalen Verkehrs- und
Transportwegen und den geringeren Belastungen
der Deponien, kann das nur eine Win-win-Situation
sein. Deswegen werden wir natürlich diesem An-
trag wie schon einmal zustimmen. – Danke.

(Beifall bei der LINKEN)