Das Sterben der Freibäder in Hamburg geht weiter!

Die Strategie Hamburgs und des stadteigenen Unternehmens „Bäderland Hamburg“ ist nach wie vor kompromisslos. Nachdem die letzte Messe für das Freibad in Rahlstedt gelesen ist, ist der nächste Teil der Sterbebegleitung am Aschbergbad angekommen.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage "Gibt es eine Chance für ein Außenbecken am Aschbergbad?" (Drs 22/1248) ist hier als PDF online.

Während für andere Schließungen in weiterer Entfernung sogenannte Kombibäder geschaffen werden (Hallenbäder mit einem kleinen Außenbecken, deren Eintritt natürlich teurer als der in den Freibädern ist), wird in Hamm beim Aschbergbad ein Quartiersbad errichtet. Der Planungsprozess ist zwar noch nicht gänzlich beendet, aber die Rahmendaten zeichnen sich jetzt deutlich ab, wie die Antwort auf meine Anfrage „Gibt es eine Chance für ein Außenbecken am Aschbergbad?“ (Drs. 22/1248) ergab.

Eines der wenigen verbliebenen Freibäder wird zugunsten des Wohnungsbaus weggeplant und nicht einmal ein Außenbecken fällt für den Stadtteil ab. Das Innenbecken des neuen Quartiersbads bekommt voraussichtlich nur ein 20 Meter-Becken und ist damit für sportliche Wettbewerbe, die eine Bahnlänge von mindestens 25 Meter benötigen, nicht brauchbar.

Die erneut angeführte Begründung, dass die Hallenbäder (diesmal sogar ohne kleines Außenbecken) ganzjährig nutzbar sind, zieht nicht ganz. Hamburgs Freibäder werden heutzutage verwaltet wie ein sterbendes Einkaufzentrum: Investitionen in die Infrastruktur werden auf das Mindestmaß beschränkt, die Öffnungszeiten sind von Bad zu Bad unterschiedlich und selbst bei gutem Wetter ist nicht sichergestellt, dass die Bäder nochmal öffnen.

Für diese kurzsichtige Planung des Senats zum Freizeitangebot in Hamburg kann es kein Verständnis geben. Die neuen Bäder sind teurer, in weiterer Entfernung und im günstigsten Fall haben sie eine kleine Liegewiese, die nicht im Ansatz mit dem Freizeitwert der Flächen eines Freibads zu vergleichen ist.

Es wird Zeit, dass die Strategie und die Geschäftszahlen offengelegt werden, denn diese gelten bisher, mit dem Verweis auf Mitbewerber, als Geschäftsgeheimnisse. Das Angebot der Freibäder, besonders in Stadtteilen, die ansonsten wenig Freizeitmöglichkeiten haben, muss erhalten bleiben.