Nachtflüge: Fluglärm wieder über Vor-Corona-Niveau

Rund um den Hamburger Flughafen war es im Jahr 2023 außerhalb der Zeiten des planmäßigen Flugbetriebs zu oft zu laut. Das geht aus einer Anfrage der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft hervor. So gab es im vergangenen Jahr 809 verspätete Nachtflüge zwischen 23 und 24 Uhr. Das ist im Vergleich zu 2022 mit 873 Verspätungen zwar ein leichter Rückgang. Dennoch liegen die Zahlen, obwohl die Anzahl der Flugbewegung gegenüber 2019 insgesamt gesunken ist, weit über dem Niveau des letzten Vor-Pandemie-Jahres. Auch für das Jahr 2024 wird es wohl eine ähnlich hohe Anzahl an verspäteten Nachtflügen geben. Allein im Monat Juli waren es 201. Das sind im Durchschnitt mindestens sechs Verspätungen pro Nacht.

Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Linksfraktion: "Die Fluglärmsituation ist in Hamburg nach Corona völlig aus dem Ruder gelaufen. Obwohl die Zahl der Flugbewegungen gesunken ist, ist die Anzahl der Verspätungen zwischen 23 und 24 Uhr deutlich gestiegen. Insbesondere in den Sommermonaten ist die Verspätungslage gravierend. Das geht zu Lasten der Menschen, die im Bereich des Hamburger Flughafens wohnen. Die Nachtflugbeschränkungen sind für einen wirkungsvollen Fluglärmschutz völlig unzureichend.“

Dass sich hinsichtlich der Fluglärmsituation in nächster Zeit etwas zum Positiven ändern könnte, sieht Jersch nicht. „Obwohl im Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen die Reduzierung der Verspätungen erklärtes Ziel war, macht der Senat praktisch nichts. Hier wird es wohl erst zu den Wahlen wieder neue Versprechungen geben. Das geht zulasten der Betroffenen.“