Planten un Blomen: Grüne Oase oder Technikmuseum?

TourismusUmwelt und Energie

Im Juni veröffentlichte der Freundeskreis von Planten un Blomen einen Brandbrief, um auf die desolate Situation der technischen Einrichtungen im Park hinzuweisen. Später erreichte mich ein Hinweis über einen stinkenden und grünlichen Teich auf dem Gelände. Grund genug, mir das anzusehen und den Senat dazu zu fragen („Zustand der technischen Installationen bei Planten un Blomen“, Drs. 22/8911). Die Antwort des Senats hat es in sich: Die Technik wird nur anlassbezogen gewartet – also dann, wenn sie ausfällt. Ein vernünftiges Unterhaltungsmanagement ist bei Planten un Blomen Fehlanzeige.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage „Zustand der technischen Installationen bei Planten un Blomen“ (Drs. 22/8911) ist hier als PDF online.

Die maroden Gewächshäuser und immer wieder nicht funktionierende Technik auf dem Parkgelände sind ein lange bestehendes Ärgernis. Laut Theresa Jakob, der Fraktionsvorsitzenden der Linksfraktion in der Bezirksversammlung Mitte, beträgt der Investitionsstau mittlerweile 2,5 Millionen Euro. Da ist mit den jährlich zur Verfügung stehenden 260.000 Euro nicht viel zu machen. Der Senat gibt zu, dass er weder über die Lebenserwartung der Technik auf dem Gelände informiert ist. Er weiß auch nicht, wie viel Geld die Reparaturen der einzelnen Installationen bisher gekostet haben. So wird Jahr für Jahr an der Perle in Hamburg Mitte rumgefrickelt. Der stinkende Teich hat beispielsweise eine defekte Pumpe und der Teichboden ist undicht. Erst jetzt beginnt die Kostenschätzung und dann folgt (irgendwann) die Reparatur. Das ist völlig inakzeptabel!

Was fehlt ist ein funktionierendes Erhaltungsmanagement, um vorausschauend zu agieren und das notwendige Geld, um das zu bezahlen und die jetzt schon defekte Technik wieder funktionsfähig zu machen. Schöne Pressetermine, wie anlässlich der Erweiterung des Parks, sind vor einer anwachsenden Technikruine mit immer weniger laufender Technik eine reine PR-Veranstaltung. Die Linksfraktion wird die notwendigen Geldmittel für den Park in der Bürgerschaft einfordern, damit die Erholung nicht an stinkenden Algentümpeln scheitert!