Will der Senat CO2-Emissionen im Luftverkehr schönrechnen?

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Der Anteil des Luftverkehrs an den Treibhausgasemissionen stieg bis zum Beginn der Pandemie kontinuierlich und wird absehbar wieder die Erreichung der Klimaziele gefährden. Aus einer Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage der Linksfraktion geht hervor: Der Senat arbeitet an einer neuen Berechnung zur Klimalast des Luftverkehrs. Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: “Ein Schelm wer Böses dabei denkt: Der Luftverkehr belastet die Klimabilanz des Verkehrssektors und der Senat denkt über ein neues Bilanzierungsverfahren für den Luftverkehr im neuen Klimaplan nach.“

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage "Wer „Verkehr“ meint, muss auch „Luftverkehr“ sagen: Bilanzierung der CO2-Last im Hamburger Klimaplan" (Drs. 22/8445) ist  hier direkt mit den Antworten (PDF).

Die Anfrage ergibt auch, dass der Senat keine Informationen Einsatz von „grünem Kerosin“ im Luftverkehr hat. Jersch: „2008 hieß es bis 2017 werde der Anteil nachhaltigen Treibstoffs im Luftverkehr bei 10 Prozent liegen, 2013 sollten es bis 2020 6 Prozent und 2020 dann 5 Prozent bis 2030 sein. Nichts davon ist heute in Reichweite um zumindest hier Klimaentlastung zu schaffen. Vielmehr kann der Senat zum Anteil des sogenannten Sustainable Aviation Fuel (SAF) in Hamburg keine Auskunft geben.“

Abschließend fordert Jersch: „Ein Problem wie die Klimabelastung durch den Luftverkehr kann man nur angehen, wenn man sich ihm stellt und konkrete Maßnahmen vereinbart. Die Statistik zu einem ‚Wünsch Dir was‘ zu machen wäre ein absurdes Wegducken zulasten des Klimas.“