Besuch beim Tierheim des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. (HTV)

Nach einiger Zeit habe ich wieder einmal das Tierheim an der Süderstraße besucht und dort ein Gespräch mit Vertreterinnen des HTV geführt. Dabei gab es eine ganze Reihe von Themen, die das gut zweistündige sehr offene Gespräch füllten. Obwohl es einen Beschluss der Bürgerschaft zur Prüfung der Machbarkeit einer Hamburger Katzenschutzverordnung gibt und der Senat dazu bis zu 31.03.22 berichten sollte, hängt dieser Vorgang noch in der Justizbehörde. Die unkontrollierte Vermehrung von Katzen und das damit verbundene Leid von streunenden Katzen in der Stadt geht derweil weiter. Ein weiterer Punkt des Gesprächs war das Hamburger Hundegesetz und die Rassehundeliste.

Beispiele aus anderen Bundesländern zeigen, wie man im Sinne des Tierschutzes damit sinnvoller umgehen kann, aber das scheint in Hamburg aufgrund der Position der SPD ein dickes Brett zu bleiben – zulasten der betroffenen Hunde, die nun zum Teil ihr Leben lang im Tierheim verbringen müssen.

Wie viele andere Tierheime hat auch der HTV ein Problem mit der Personalgewinnung, besonders wenn man berücksichtigt, dass das Tierheim des HTV an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Fundtiere entgegennimmt und dafür entsprechendes Personal vorhanden sein muss.

Große Probleme bereitet dem HTV, der bei der Aufnahme von Fundtieren vertragsgemäß Aufgaben der Stadt wahrnimmt, die Platz- und Gebäudesituation an der Süderstraße. Bekannt ist, dass die Gebäude in einem eher schlechten Zustand sind und die Anlage insgesamt aus allen Nähten platzt. Der HTV hat zwar ein angrenzendes Gelände erhalten, das jedoch mit seinen 2.600 Quadratmetern nicht bebaut werden darf und bestenfalls als Außenfläche dienen kann.

Der Senat muss endlich erkennen, dass er vor dem Hintergrund steigender Tierhaltungen in der Stadt und der damit verbundenen Steigerung von Fundtieren, die beim HTV auflaufen, den HTV deutlich mehr unterstützen muss, damit dieser die vertraglich vereinbarten Leistungen weiterhin erbringen kann. Aber auch die Anforderungen an den Tierschutz haben sich geändert und Erstattungen für Leistungen, die der HTV für die Stadt vertraglich erbringt, sind mittlerweile gestiegen und werden von der Stadt nicht mehr kostendeckend vergütet. Dazu zählt aber auch möglicherweise die Suche nach einem neuen Gelände in der Stadt, damit das Tierheim und der HTV endlich in die Lage versetzt werden, in einer wachsenden Stadt im Sinne des Tierschutzes zukunftsfähig zu sein.