Hamburgs Polizeihunde: Wenn dem vierbeinigen Mitarbeiter die Luft wegbleibt!

Mit der gerade erfolgten Änderung der Tierschutz-Hundeverordnung sind für die tierischen Auszubildenden und Mitarbeiter der Polizei Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen in Kraft getreten. Nunmehr sind Stachelhalsbänder, die der Senat in seiner Antwort („Gilt der Tierschutz auch für Polizeihunde?“, Drs. 22/7005) euphemistisch als „Ausbildungshalsbänder“ bezeichnet, nicht mehr zulässig.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage "Gilt der Tierschutz auch für Polizeihunde?" (Drs. 22/7005) ist hier als PDF online

Diese Halsbänder mit nach innen gerichteten Stacheln dürfen nun auch nicht mehr wie bisher in vom Senat bezeichneten „begründeten Einzelfällen“ verwendet werden. Diese Praxis wurde von der Polizei bisher als „tierschutzkonform“ angesehen.

Das ist eine gute Nachricht für die vierbeinigen Polizeibeschäftigten, denen damit Schmerzen „im begründeten Einzelfall“ erspart werden. Augenscheinlich unterstützt der Hamburgische Senat aber eine Initiative Niedersachsens, mit der erneut Ausnahmeregelungen für Diensthunde in das Tierschutzgesetz aufgenommen werden sollen.

Zu hoffen ist, dass der Versuch Niedersachsens, am Tierschutzgesetz zu Lasten der Diensthunde rumzuschrauben, scheitert.

Stephan Jersch, Sprecher für Tierschutz der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft erklärt dazu: „Die Polizei Hamburg setzt ihre Hoffnung auf eine Ausnahmegenehmigung für Polizeihunde. Im Klartext möchte die Polizei also eine Aushöhlung des Tierschutzes auf dem Rücken der Tiere. Es ist nicht zu rechtfertigen, dass Polizeihunde weiterhin Qualen erleiden müssen, weil die Polizei an nicht tierschutzwidrigen Trainingsmethoden festhalten will.“

Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft ergänzt: „In anderen Ländern werden Polizeihunde ohne den Einsatz von Gewalt ausgebildet und zudem stehen der Polizei zahlreiche andere Einsatzmittel zur Verfügung. Dass die Polizei Hamburg Tierqualen trotzdem für alternativlos hält, ist ignorant.“