Bürgerschaft: Energiewende - AfD frei von Faktenwissen

RedenUmwelt und Energie

In der Bürgerschaftssitzung am 27. April reagierte Stephan Jersch in Abstimmung mit den anderen Fraktionen als einziger Abgeordneter auf einen AfD-Antrag zur Hamburger Energieversorgung. Sechs Minuten Redezeit hatte die Bürgerschaft dafür bewilligt.

Die Rede von Stephan Jersch ist hier als Video. Der Text der Rede im Wortlaut:

Energie für Hamburg: Vorsorge treffen – Stromausfälle vermeiden

Herr Präsident, meine Damen und Herren!

Wenn man den Antrag liest, dann fragt man sich, ob die AfD sich jemals mit dem Thema Energiewende und den Herausforderungen, die daraus entstanden sind, beschäftigt hat. Es sieht laut Antrag zumindest nicht so aus; er ist weitgehend frei von Faktenwissen. Er beginnt mit der steilen These, dass es in Hamburg verhältnismäßig viele Stromunterbrechungen gibt. Dabei gibt es eine anerkannte Kennzahl für die Versorgungssicherheit, die die durchschnittliche Dauer der Versorgungsunterbrechungen je Verbraucherin und Verbraucher darstellt, und seit 2012 liegt Hamburg hier unter dem Bundesdurchschnitt. Der Trend ist weiter fallend.

Mittlerweile sind es unter zehn Minuten pro Jahr pro Verbraucherin und Verbraucher, und alle fünf bis sechs Jahre im Durchschnitt ist irgendjemand in Hamburg von einem Stromausfall betroffen.

Es ist gerade die DNA von Stromnetz Hamburg, einem zentralen Player für die Energiewende hier in Hamburg, diese zu gestalten, die Infrastruktur auszubauen und sie zu warten. Stromnetz Hamburg ist Projektpartnerin bei der Norddeutschen Energie-Wende 4.0 und beim Norddeutschen Reallabor, den zentralen Energiewendeprojekten, und niemand weiß besser, welche Herausforderungen sich daraus ergeben. Stromnetz Hamburg ist mittendrin und erfolgreich, unser Netz ist stabiler als der Durchschnitt Deutschlands, und die Investitionen von Stromnetz Hamburg sind seit 2015 stark gestiegen, von nach der Rekommunalisierung 150 Millionen Euro im Jahr für den Ausbau und den Erhalt der Netze bis auf mittlerweile eine Viertelmilliarde Euro im Jahr. Von dieser Wertschöpfung bleibt der größte Teil als kommunales Unternehmen hier in der Metropolregion erhalten.

(Präsidentin Carola Veit übernimmt den Vorsitz.)

Für uns gibt es keinen Anlass, diesem Antrag zuzustimmen. Der einzige Anlass für diesen Antrag ist augenscheinlich Ihr Unwissen. – Danke.
(Beifall)