Die „Blue Community“ Hamburg braucht mehr öffentlich Trinkwasserbrunnen!

Die Stadt Hamburg ist eine „Blue Community“ mit wenig Blue – das zumindest lässt die zahlenmäßig große Lücke an öffentlichen Trinkwasserbrunnen zwischen Berlin und Hamburg rückschließen. Mit der Anfrage „Blue Community Hamburg: Wieso hinkt Hamburg beim Ausbau der Trinkwasserbrunnen so hinterher?“ (Drs. 22/9181) wollte ich wissen, was da los ist.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage „Blue Community Hamburg: Wieso hinkt Hamburg beim Ausbau der Trinkwasserbrunnen so hinterher?“ (Drs. 22/9181) ist hier als PDF online.

Während die Stadt Berlin, ebenfalls eine „Blue Community“, bis zum Jahr 2022 eine Mio. Euro für den Bau von Trinkwasserbrunnen zur Verfügung gestellt hat, wurde in Hamburg der Ausbau öffentlicher Trinkwasserbrunnen an die Modernisierung öffentlicher Toiletten gekoppelt. Da der Toilettenausbau deutlich aufwändiger als die Errichtung eines Trinkwasserbrunnens ist, folgt daraus, dass Hamburg weit weg von den in Berlin mittlerweile 196 öffentlich betriebenen Trinkwasserbrunnen ist. Hamburg kann dagegen mit derzeit 27 Trinkwasserbrunnen aufwarten und hat zusätzlich noch fünf mobile Trinkwasserspender im Einsatz. Auch die laufenden Kosten für das im Einsatz befindliche Trinkwasserbrunnenmodell bewegen sich im fünfstelligen Bereich. Ein neues Modell soll nun folgen, das mit geringeren Betriebskosten auskommt.

Aber auch die Verteilung der wenigen bisher bestehenden Trinkwasserbrunnen in Hamburg entspricht nicht den Erfordernissen der Stadt. Die Senatsantwort auf die Anfrage lässt erkennen, dass für die Bezirke Wandsbek und Bergedorf noch keine Standorte für Trinkwasserbrunnen ausfindig gemacht werden konnten. Auch wenn die Idee, die Errichtung von Trinkwasserbrunnen an die Modernisierung der öffentlichen Toiletten zu koppeln, ihren Charme hat, so ist doch festzustellen, dass sich das in einem hohen Maße als unflexibel und ineffizient herausgestellt hat. Vom Anspruch, Trinkwasserbrunnen für die gesamte Hamburger Bevölkerung zugänglich zu machen, ist Hamburg meilenweit weg. Die Linksfraktion in Hamburg erwartet hier ein schnelleres Handeln, so wie es einer Stadt, die der Initiative „Blue Community“ beigetreten ist, gut zu Gesicht stünde.

Die Mitglieder der „Blue Community“ verpflichten sich u.a. zur Anerkennung von Wasser und sanitärer Grundversorgung als Menschenrecht, zum Erhalt des Wassers als öffentliches Gut in öffentlicher Hand sowie zur Förderung der Nutzung des Leitungswassers gegenüber Flaschenwasser.