Energiewende: Linksfraktion fordert neue Strategie zur Nutzung von 'grünem' Wasserstoff

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"Wundertüte Wasserstoff" – unter diesem Titel hat die Linksfraktion heute ihren Antrag in die Bürgerschaft eingebracht. Der Hintergrund: Die Energie-Bilanz der Herstellung von Wasserstoff - meistens gewonnen aus Erdgas – liegt nur zwischen 60 und 90 Prozent. „Auch der Energieverlust bei der Umwandlung von 'erneuerbarem' Strom zu Wasserstoff ist hoch und deshalb kann Wasserstoff nur ein Baustein bei der Energiewende sein“, so der energiepolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, Stephan Jersch. Der Antrag wurde ohne Debatte in den Umweltaususchuss verwiesen.

  • Der Antrag hier "Wundertüte Wasserstoff: Großes Interesse, großes Potenzial – aber auch ein großer Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz?" (Drs.22/7812) ist hier als PDF online.

„Der Senats-Grundsatz, dass Wasserstoff prioritär aus 'grünem' Strom stammen soll bzw. dessen Import als zweite Ebene der Strategie ist uns zu wenig. Hamburgs Senat muss den städtischen Unternehmen bei der Nutzung von Wasserstoff verbindlich vorschreiben, 'grünen' Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen einzusetzen. Bei der angestrebten Wasserstoff-Importinfrastruktur im Hafen müssen auch eine Kooperation mit norddeutschen Seehäfen, der Einsatz von Feeder-Schiffen bzw. die Nutzung vorhandener Pipelines einbezogen werden. Ein norddeutscher Wettlauf um den Wasserstoff ist kontraproduktiv. Man muss nicht alles auch hier machen“.

Stephan Jersch fordert vom Senat, sich dafür auf allen Ebenen einzusetzen, einen fundierten Vorschlag zu Zertifizierungssystemen für 'grünen' Wasserstoff auszuarbeiten: „Hamburg muss sich jetzt zum ausschließlichen Einsatz grünen Wasserstoffs bekennen und genau diese Festlegung fordert die Linksfraktion von Rot-Grün rein."