Kosten für den Ersatz des Heizkraftwerks Wedel steigen stark

Umwelt und EnergieWirtschaft

Nachdem der Planfeststellungsbeschluss für die neue Wärmeleitung unter der Elbe rechtskräftig wurde, stellt sich nun die Frage, was aus den ursprünglich kalkulierten Kosten geworden ist. Meine Anfrage an den Senat „Ersatz des Heizkraftwerks Wedel“ hat hierzu erste Ergebnisse geliefert. Angesichts der angespannten Haushaltssituation sind die Kostensteigerungen eine Gefahr für das Gelingen der Energiewende in Hamburg. Auch wenn die neuen Kosten durch die Unternehmen der Stadt geschultert werden sollen, so steht hier im Hintergrund immer noch die Stadt für die Finanzen gerade.

Die im Energienetzbeirat kritisierte Elbtrasse ist kostenmäßig, entgegen allen Bekundungen zum kostenstabilen Bauen, von noch 2019 prognostizierten 100 Millionen Euro Baukosten jetzt auf 280 Millionen Euro angestiegen. Für die Energieerzeugungsanlage Dradenau stiegen die Kosten seit 2018 von 150 Millionen auf 450 Millionen Euro. Allerdings kamen hier auch noch ein Wärmespeicher und eine PtH-Anlage (Power-to-Heat) über die Planung zusätzlich dazu.

Dabei nicht berücksichtigt sind die Kosten, die durch die Verzögerungen bei der Planung dadurch entstehen, dass das Kohleheizkraftwerk Wedel noch für weitere drei Jahre an neue Umweltstandards angepasst werden muss. Auch dafür werden vermutlich mindestens 30 Millionen Euro notwendig sein.

Neben der Unsicherheit, ob es sich hier wirklich schon um endlich belastbare Kostenangaben handelt, scheint auch der Terminplan für die wichtige Wärmewende auf Kante genäht zu sein. Die immensen Kosten der Wärmewende in den Haushalten der städtischen Energieunternehmen abzuladen und für den städtischen Haushalt wieder die Schuldenbremse zu reanimieren birgt das Risiko noch höherer Energiepreise und den Verlust von Verständnis bei den Hamburgerinnen und Hamburgern.

Die Bürgerinnen und Bürger nur über hohe Preise in die Energiewende einzubeziehen wäre ein echter Tiefpunkt der Hamburger Regierungspolitik. Schon die jetzt eingetretene Entwicklung war durch den Energienetzbeirat befürchtet worden.