Umwelt und Olympia: „Sehr alter Wein in fast neuen Schläuchen“

Stephan Jersch
PresseUmwelt und Energie

Der Senat und einige Organisationen haben heute eine Erklärung unterzeichnet, in der sie sich unverbindlich zu Nachhaltigkeit bei möglichen Olympischen und Paralympischen Spielen in Hamburg bekennen. Nach dem gut begründeten und für die Pro-Olympia-Kampagne schmerzhaften Nein des BUND vor einer Woche versucht der Senat nun, sein immer offensichtlicheres Versagen in der Konkretisierung der Nachhaltigkeitsplanung für Olympische Spiele zu überdecken.

Der Senat und einige Organisationen haben heute eine Erklärung unterzeichnet, in der sie sich unverbindlich zu Nachhaltigkeit bei möglichen Olympischen und Paralympischen Spielen in Hamburg bekennen. Nach dem gut begründeten und für die Pro-Olympia-Kampagne schmerzhaften Nein des BUND vor einer Woche versucht der Senat nun, sein immer offensichtlicheres Versagen in der Konkretisierung der Nachhaltigkeitsplanung für Olympische Spiele zu überdecken. „Die Unterzeichnenden haben ihr Vertrauen in Versprechungen erklärt, von denen schon heute klar ist, dass sie nicht finanzierbar sind und unter dem kommenden Zeitdruck, wie in London, dem Kommerz als erstes geopfert werden“, kritisiert Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Die Durchhalteparolen des Senats verlieren im Vorfeld der Olympia-Abstimmung zunehmend an Glaubwürdigkeit. Wer diese vage Erklärung liest, sieht: Die Risiken für Hamburgs Umwelt sind gigantisch – und eine Ausstiegsoption gibt es nicht. Wenn Hamburg den Vertrag mit dem IOC unterschreibt, wird auch gemacht, was das IOC will. Die vielen Absichtserklärungen sind dann absolut nichts mehr wert.“

Nach wie vor bewegen sich Hamburgs Planungen zur Nachhaltigkeit bei Olympia einzig auf der Basis von groben und lückenhaften Annahmen. „Finanziell nicht ausgeplant und nur auf Versprechungen basierend, ist diese Planung ein weiterer Baustein im Abschied Hamburgs aus seinen ehemals ambitionierten ökologischen und sozialen Zielen“, so Jersch.