Energieversorgung: LNG darf nicht zur Dauerlösung werden

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Heute findet in Hamburg die Tagung des „LNG & Future Fuels Forum“ statt. Zwar geht es vordergründig ‚nur‘ um alternative Schiffskraftstoffe - doch die russische Invasion in der Ukraine und der dadurch beschleunigte Abschied von fossilen Energieträgern aus Russland verschiebt den Fokus hin zu einem wesentlich weitergehenden Ersatz von Erdgas durch Flüssigerdgas (LNG).

Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Einsatz von LNG, soweit es mit Fracking gewonnen wird, schädigt das Klima immens. Es darf keinen dauerhaften LNG-Einsatz und damit auch keine feste Infrastruktur für die LNG-Nutzung geben. Der Bedarf für die maritime Wirtschaft in Hamburg wäre mit Feederschiffen aus Rotterdam ausreichend abzudecken – schließlich sehen auch die Reedereien LNG nicht als dauerhafte Lösung.“

Zum jetzt geplanten schnellen Ausbau einer LNG-Infrastruktur ergänzt Stephan Jersch: „Temporäre LNG-Lösungen sind für den absehbar geringen Zeitraum ihrer Nutzung völlig ausreichend. Es besteht die reale Gefahr, dass Betreiber von LNG-Terminals neue Nutzungsmöglichkeiten für klimaschädliche LNG-Anwendungen erschließen wollen, um die Laufzeit ihrer Anlagen zu verlängern. Für die Klimaziele und eben auch für unsere Energieunabhängigkeit ist es daher sinnvoller, jetzt den Verbrauch fossiler Brennstoffe entschieden zu senken und den Umstieg auf erneuerbare Energien zu befördern. Aber dafür muss auch Hamburg viel Geld in die Hand nehmen. Der neue Doppelhaushalt wird daher zur Nagelprobe für Rot-Grün: Wie ernst nimmt die Koalition den Klimaschutz?“

  • Proteste gab es heute morgen bei einer Aktion: "Umweltverbände lehnen LNG-Terminals ab" heißt es unter anderem beim BUND-Hamburg