Quartal 1/2023 – Atomtransporte durch Hamburg: 31 mal radioaktiv über Straße und Hafen

Umwelt und EnergieWirtschaft

Sechszehn Atomtransporte mit angereichertem Uran für den Betrieb von Atommeilern und weitere 15 radioaktive Transporte mit Uranprodukten oder auch Cobald-Quellen sind von Anfang Dezember 2022 bis zum 2. März 2023 über Hamburgs Straßen gerollt oder durch den Hafen verschifft worden.

AKWs in der Schweiz oder in Frankreich haben Brennelelmente aus Schweden erhalten, angereichertes Uranhexafluorid ging von der Fabrik im niederländischen Almelo nach Schweden. Bei den sonstigen radioaktiven Stoffen ist zum Beispiel Uranerz aus Namibia zur weiteren Verarbeitung für Atomkraftwerke umgeschlagen worden, Hexfluorid kam aus Canada und Cobald-60 Quelen gingen in die USA. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Schriftlichen Kleinen Anfrage der Bürgeschaftsabgeordneten Norbert Hackbusch und Stephan Jersch (DIE LINKE)

  • Die Drucksache 22/11197 mit den Fragen und Anworten ist hier als PDF direkt online und kann in der Drucksachenverwaltung der Hamburgischen Bürgerschaft recherchiert werden.

In zwei Fällen wurde auch Se-75 (Selen) im Zusammenhang mit einer Materialprüfungsanstalt aus Bitterfeld per PKW bzw. LKW in Hamburg transportiert. Bei Kontrollen durch die Polizei wurden einzelne Unregelmäßigkeiten festgestellt, so der Senat. Unstimmigkeiten in den Mitteilungen des Senats und den Listen über Kernbrennstofftransporte, die im Zusammenhang mit Transporten in das französische AKW Golfech stehen, konnte der Senat nach eigenen Angaben wegen der “für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht aufklären.” Schon eine kuriose Antwort, wenn man bedenkt, dass es hier um angereichertes Uran und Katastrophenschutz geht, sollte beim Transport etwas schief gehen.