Was lange währt: Organochlorpestizide in Hamburgs Böden

Umwelt und EnergieWirtschaft

Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel in Gärten oder in der Landwirtschaft haben eine lange Tradition. Dabei spielten Organochlorpestizide eine große Rolle. Bekanntester Vertreter dieser Gruppe ist DDT. Erst in Jahr 2001 hat mit Lindan das letzte Organochlorpestizid seine Zulassung verloren. Diese Mittel sind sehr stabil und deshalb noch heute in Böden und Wasser nachweisbar. Mit meiner Anfrage „Wie steht es um die Kontamination mit Organochlorpestiziden in Hamburg?“ (Drs. 22/10800) wollte ich klären, wie es in Hamburg mit der verbliebenen Belastung aussieht. Noch heute gibt es geringfügige Grenzwertüberschreitungen, die zeigen, dass man mit der Chemiekeule nicht vorsichtig genug sein kann.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage „Wie steht es um die Kontamination mit Organochlorpestiziden in Hamburg?“ (Drs. 22/10800) ist hier als PDF online.

Wie in anderen Teilen der Republik gab es auch in Hamburg eine Reihe von Bodensanierungen wegen Kontaminierung mit Organochlorpestiziden. Die Messwerte im Grundwasser sind weitestgehend unterhalb der Geringfügigkeitsschwelle. An einer Stelle wird sie allerdings um das Sechsfache überschritten. Im Jahr 2018 gab es die letzten Überschreitungen in der Landwirtschaft Hamburgs mit Pflanzenschutzmitteln.

Alles in allem ein halbwegs beruhigendes Ergebnis – im Verhältnis zu anderen Belastungen. Aber angesichts der zeitlichen Dauer der Belastungen durch diese Pestizide bleibt ein erhobener Zeigefinger für alle, die leichtfertig die Chemiekeule schwingen wollen. Die Gefahren beim Einsatz dieser Mittel überwiegen jeden kurzfristigen Vorteil.