Baumpflege: Den Hamburger Bezirken geht das Geld aus!

Stephan Jersch

Während die Hamburgerinnen und Hamburger in den Zeiten der Pandemie verstärkt ihre Zeit in der Stadt verbringen, geht den Bezirken schon seit längerer Zeit das Geld für die Baumpflege aus – so die Antwort des Senats auf meine Anfrage „Geht das Geld für Baumpflege aus?“ (Drs. 22/1852).

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage "Geht das Geld für Baumpflege aus?" (Drs. 22/1852) ist hier als PDF online.

Aus den Bezirken kommen Hilferufe, damit das städtische Grün erhalten werden kann. Während die Ausgaben für die Pflege und den Unterhalt von Parkbäumen nicht bemessen werden kann – allerdings kann hier auch von einer massiven Unterfinanzierung ausgegangen werden – ist die Bilanz für die Straßenbäume vernichtend. 2019 hat der Senat das Gröbste noch mit 1,9 Mio. Euro zusätzlicher Finanzierung versucht auszugleichen – was nirgendwo reichte. Nun ist die Situation in sechs von sieben Bezirken schon im Oktober hoch defizitär. Die Mittel zur Aufwertung öffentlicher Freiräume und Kleingärten, aus denen auch andere Aufgaben finanziert werden, sind aufgebraucht. Nur der Bezirk Mitte hatte zum 23. Oktober noch ein kleines Polster von knapp 6.000 Euro. Bezirke wie Altona und Wandsbek laufen Gefahr, zum Jahresende das Budget um 100 Prozent überausgenutzt zu haben. Die Baumpflege in Hamburg pfeift aus dem letzten Loch. Eine Besserung ist nicht in Sicht.

Angesichts der Bedeutung von Park- und Straßenbäumen muss die Finanzierung dieser wichtigen ökologischen Aufgabe in den Bezirken endlich auskömmlich finanziert werden. Es muss auch über die Mittel für die Unterhaltung der Parkbäume Rechenschaft abgelegt werden. Bäume schreien nicht, wenn sie vor die Hunde gehen – aber mittelfristig wird die Fahrlässigkeit des Senats in aller Augen sichtbar sein. Der neue Doppelhaushalt ist eine zweite Möglichkeit, die Bezirke in dieser Frage wieder arbeitsfähig zu machen. Jetzt geht es aber um eine dringend notwendige Soforthilfe!