Kreuzfahrtschiffe: Senat bricht Landstrom-Versprechen
Die Landstromversorgung der Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen kommt entgegen der Ankündigungen des Senats weiterhin nicht in Gang. Nachdem 2017 die Landstromanlage in Altona in den Betrieb ging, sollte nun die Anlage in Steinwerder folgen. Doch hier ergeben sich technische Schwierigkeiten, wodurch die Anlage noch nicht an die Hamburg Port Authority übergeben werden konnte. Bisher wurden erst drei Schiffe an die Anlage in Steinwerder angeschlossen, wobei diese lediglich bis zu zwei Stunden Landstrom bezogen haben, und das auch nur testweise. Weiterhin liegt die Entscheidung, welche Schiffe an die Landstromanlage angeschlossen werden, allein bei den Reedereien. Dies geht aus einer Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft hervor.
Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Technische Schwierigkeiten sollen jetzt darüber hinwegtäuschen, dass der Senat sich mit seinen Versprechungen beim Landstrom total verhoben hat. Dass er Ende vergangenen Jahres großspurig angekündigt hat, dass drei Viertel der Anläufe von Kreuzfahrtschiffen mit Landstrom versorgt werden, war ein Fehler. Anfragen von uns zeigen, dass das hinten und vorne nicht stimmt. Hamburg hat in Sachen Landstrom seine Vorreiterrolle längst abgegeben.“
Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Linksfraktion, ergänzt: „Es darf nicht sein, dass die Entscheidung über den Landstrombezug den Reedereien, die natürlich auf Profite aus sind, überlassen wird und die Kosten für die Umweltschäden der Allgemeinheit aufgedrückt werden. Wir können nicht weiter mit der Landstrompflicht bis 2030 warten.“