Mögliche Kostenfalle: Mehr als 18.000 Nachtspeicherheizungen in Hamburg

Wenn auch spät, so haben die steigenden Energiepreise immerhin zu verschiedenen Maßnahmen zur Kostenbegrenzung geführt. So wurden unter anderem auch die Stromkosten bei Verbräuchen bis zu 30.000 Kilowattstunden auf 40 Cent je Kilowattstunde, für 70 Prozent des bisherigen Haushaltsverbrauchs, begrenzt. Hintenüber sind bei dieser Deckelung allerdings Haushalte gefallen, die per Nachtspeicher heizen. Deren Belastung steigt immens. Teilweise greift dort auch der Strompreisdeckel nicht, weil die etwas billigeren Nachspeicherstromtarife knapp unter dem Preisdeckel liegen. Daher habe ich den Senat befragt.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage „Finanzielle Belastungen für Mieter:innen mit Nachtspeicherheizung“ (Drs. 22/11467) ist hier als PDF online.

Bisher war völlig unklar, wie viele Haushalte von dieser Situation betroffen sind. In den 1970er Jahren haben die damals städtischen Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) stark für das Heizen mit Strom geworben. Die Anfrage „Finanzielle Belastungen für Mieter:innen mit Nachtspeicherheizung“ (Drs. 22/11467) ergab nun, dass sich die Zahl der Nachtspeicherheizungen in Hamburg zwar seit dem Jahr 2011 halbiert hat, aber immer noch mehr als 18.000 Nachtspeicherheizungen in Hamburg für Wärme sorgen. Bei hohen Energiepreisen ist das eine Kostenfalle.

Zumindest ein wenig Entwarnung geben die Zahlen des Härtefallfonds zur Verhinderung von Energiesperren. Nur acht Anträge für Hilfen gingen bei der Stadt ein und davon einer im Zusammenhang mit einer Nachtspeicherheizung. Auch wenn die Anzahl der Nachtspeicherheizungen zügig sinkt und auch die SAGA die letzten verbliebenen 88 Nachtspeicherheizungen in den kommenden Jahren ersetzen will, sollte diese Heizungsart in der Betrachtung zukünftig nicht vergessen werden.