Anpfiff um 21 Uhr? Nachtflugverbot zur EM nicht aufweichen!

Die meisten Spielpaarungen für die in Hamburg vorgesehen Spiele der Fußball-Europameisterschaft der Männer im Sommer 2024 stehen mittlerweile fest. Nach Medienberichten drängt Bundesverkehrsminister Wissing auf eine Aufhebung von Nachtflugeinschränkungen für die EM, während in Hamburg jetzt schon die nächtlichen Verspätungen im Luftverkehr auch nach 23 Uhr für eine erhebliche Belastung sorgen. Eine Anfrage der Linksfraktion zeigt, dass der Senat sich alle Optionen offen lässt, die Menschen rund um den Flughafen also mit neuen Belastungen rechnen müssen.

Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Senat hat es in der Hand, dafür zu sorgen, dass der Nachtfluglärm nicht noch ausgeweitet wird. Zwei Spiele werden in Hamburg erst um 21 Uhr angepfiffen und im Vorfeld der Planungen war davon die Rede, dass die Fans nach dem Spiel sofort – und zwar auch mit dem Flugzeug - wieder abreisen würden. Noch liegen die Daten der Fanflüge nicht vor, aber laut Antwort des Senats liegt die Entscheidung zur Aufweichung oder vollständigen Aufhebung der Nachflugbeschränkungen nicht in Berlin, sondern in Hamburg. Wo der Senat ja nicht mal die bestehenden Verspätungsprobleme in den Griff bekommt. Ich erwarte ein klares Zeichen, dass es nicht zur EM weiter eskaliert!“

Stephan Jersch zur Einschätzung des Senats für die Zeit der Spiele in Hamburg: „Es ist sicher schön, dass der Senat davon ausgeht, dass 80 Prozent der Fans am Vortag anreisen und die Abreise überwiegend am Tag nach dem Spiel erfolgt. Man kann das aber auch entsprechend steuern – dafür muss Hamburg dann aber frühzeitig kommunizieren, dass die Nachtflugbeschränkungen ausnahmslos gelten und es keine Starts nach 22 Uhr geben wird. Ein dröhnend lautes Fußballstadion ist gut - aber ein dröhnend lauter Flughafen geht gerade zur Nachtzeit überhaupt nicht. Und das gilt eben auch während der EM!“