Debatte: Eckpfeiler der Hamburger Energiewende - NEW 4.0/Norddeutsches Reallabor

Kurze Debatte in der Bürgerschaft am 1. Februar zum "Bericht des Ausschusses für die Zusammenarbeit der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein zum Thema "NEW 4.0/ Norddeutsches Reallabor"- wichtige Projekte im Rahmen der Energiewende. Dazu nahm auch der Stephan Jens mit einem Beitrag Stellung.

 

Siehe zum Thema die Drucksache 22/10700 (PDF)

Die Rede von Stephan Jersch zu diesem Thema ist hier als Video online. Die gesamte Debatte kann hier als Video verfolgt werden.

Die Rede von Stephan Jersch hier im Wortlaut:

"NEW 4.0/Norddeutsches Reallabor" (Selbstbe-
fassungsangelegenheit)

Stephan Jersch DIE LINKE:

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Es ist ei-
ne interessante Berichtsanmeldung, durchaus wert,
über zwei Eckpfeiler der Energiewende in Ham-
burg, NEW 4.0 und Norddeutsches Reallabor, zu
diskutieren. Aber ich hätte angesichts der Liste der
Hemmnisse bei der Energiewende erwartet, dass
jetzt Initiativen auf den Tisch gelegt werden, wie
diese Hemmnisse zu beseitigen sind,
(Beifall bei der LINKEN)

und ich hätte erwartet, dass konkrete Ziele definiert
werden. Denn der ganze Bericht ist deutlich da-
durch geprägt, dass viel experimentiert wird, aber
eine klare Zielsetzung, wo es am Ende hingehen
soll, überhaupt nicht vorhanden ist. Da haben wir
die synthetischen Kraftstoffe, eigentlich ein absolu-
tes Nischenprodukt, das gar nicht Erwähnung fin-
den sollte. Wir haben das grüne Kerosin, das nie-
mals grün werden kann, denn egal wie klimaneutral
der Kraftstoff ist, Fliegen ist per Definition nicht kli-
maneutral. Und laut Green Fuels Hamburg soll ab
2026 so viel grünes Kerosin produziert werden,
dass das genau für 0,047 Prozent der Kerosinbei-
mischung, die ab 2025 gilt, reichen würde. Genau
das Gleiche: die Wasserstoffbeimischung ins Gas-
netz. Der Berichterstatter hat hier deutlich gesagt,
dass er die massive Beimischung nicht für eine Lö-
sung hält.

Auch hiervon hat der Senat, hat Rot-
Grün bisher keinen Abstand genommen. All diese
Fragen müssen geklärt werden, damit wir die Ener-
giewende zielorientiert durchführen können. Und da
ist die Politik gefragt.
(Beifall bei der LINKEN)

Wir brauchen Anreize, wir müssen da Geld reinste-
cken. Es ist keine Wohlfühlwende in diesem Teil, es
ist ein hartes Stück Aufgabe, die verpennte Ener-
giewende endlich auf einen grünen Pfad zu brin-
gen. – Danke.
(Beifall bei der LINKEN)