LPT-Labor: Gesundheitsbehörde muss volle Transparenz schaffen

Stephan Jersch

Nach der Tierquälerei sind nun auch manipulierte Studienergebnisse des Skandal-Labors LPT ruchbar geworden. Die zuständige Behörde soll seit 14 Jahre davon gewusst haben, ohne einzuschreiten.

Das ARD-Magazin „Fakt“ hat neue Vorwürfe gegen das LPT-Labor veröffentlicht. Unter anderem erklären ehemalige Mitarbeiter_innen, dass jahrelang Testergebnisse manipuliert worden seien. „Wenn diese Vorwürfe stimmen, hat das LPT-Labor jahrelang die Schädigung von Patient_innen durch gefährliche Medikamente in Kauf genommen“, erklärt dazu der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, Deniz Celik. „Die Gesundheitsbehörde muss unverzüglich und vollständig transparent machen, welche Arzneimittel betroffen sind. Und sie muss gegebenenfalls darauf hinwirken, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel eine Rückrufaktion startet. Außerdem beantragen wir eine schnellstmögliche Selbstbefassung im Gesundheitsausschuss und erwarten von der Senatorin eine umfassende Aufklärung dieser neuen Vorwürfe gegen das Tierversuchslabor.“

In dem Bericht wird auch der Vorwurf erhoben, die Gesundheitsbehörde sei spätestens 2005 informiert worden, sei aber nicht eingeschritten. „Sowohl die Tierquälerei als auch die Manipulationsvorwürfe sind sehr lange bekannt“, erklärt der tierschutzpolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Jersch. „Die Aufsichtsbehörden hätten längst eingreifen können und müssen. Die Behörde muss unverzüglich dazu Stellung nehmen, ob sie bereits vor Jahren Hinweise auf Manipulationen hatte und, falls das zutrifft, weshalb sie nicht eingeschritten ist.“