In nur drei Monaten: 30 mal radioaktive Atom-Gefahrgüter durch Hamburg

Sieben Atomtransporte in zehn LKWs mit angereichertem Uran zum Betrieb von Atomanlagen und 20 radioaktive Transporte per Schiff mit Uran-Vorprodukten durch den Hafen zwischen Ende Dezember bis zum März 2024. Das ist die Summe der Atomtransporte, die immer noch durch die Hansestadt stattfinden, obwohl Deutschland alles AKWs vor rund einem Jahr abgeschaltet hat. Stephan Jersch und Norbert Hackbusch von der Hamburger Linksfraktion haben nunmehr zum 55. Mal – im Abstand von rund einem Vierteljahr – diese Daten zu nuklearen Gefahrguttransporten durch die Elbmetropole an den Senat gestellt.

Warum der rot-grüne Senat bis heute nicht eigenständig auf seinen Internetseiten derartige Daten veröffentlicht, bleibt ein rot-grünes Geheimnis. Bezogen auf die Kernbrennstoffe (angereichertes Uran) informieren sowohl das Bundesumweltministerium als auch das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) auf ihren Seiten nationale (! ohne Hamburgbezug) Daten in dieser Sache. Die Daten zu sonstigen radioaktiven Transporten durch Hamburg werden vom Senat nach den Vorschriften nur für drei Monate gespeichert. Daher fragen die Linken Abgeordneten in diesem Zeitraum regelmäßig nach, um die Informationen verfügbar zu halten.

Nach den Anfragen der Linken haben im Jahr 2022 insgesamt 140 Atomtransporte in und durch Hamburg stattgefunden. In 2023 waren es sogar 146 Transporte für den weiteren Betrieb von Atomanlagen. Ausgenommen vom deutschen Atomausstieg sind weiterhin die Uranfabriken in Gronau und Lingen, die nach aktuellen Planungen sogar ausgebaut werden sollen, um den internationalen Uran-Markt zu bedienen. Aber Uran wird auch im Transit durch Hamburg geschleust, um im Ausland befindliche Atomanlagen zu versorgen bzw. zur weiteren Verarbeitung des Materials, um Uranbrennstoff zu erzeugen.