Luftfahrtgipfel: Uralte Konzepte und viel heiße Luft

Stephan Jersch

Keine wirklich guten, zukunftsweisenden Ideen hat der heutige Luftfahrtgipfel in Hamburg gebracht. Dabei ist klar: Statt immer mehr Wachstum werden gute Arbeitsbedingungen und sinnvolle Mobilitätsangebote gebraucht, wie zum Beispiel die Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Bahn und größtmöglicher Lärmschutz für die Anwohnerinnen und Anwohner.

Im Rathaus wurden heute die Ergebnisse des „Luftfahrtgipfels“ angesichts der desaströsen Situation im Flugverkehr präsentiert. „Ziel soll der weitere Ausbau des Luftverkehrs sein: Angesichts der Schwierigkeiten und der Belastung der Bevölkerung erinnert mich das an einen Autofahrer, der trotz defekter Bremsen noch Gas gibt und darauf vertraut, dass die Bremsen während der Fahrt schon irgendwie repariert werden“, kommentiert der umweltpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, Stephan Jersch. „Dabei wird es weiterhin keine regulativen Maßnamen gegen die vielen Verspätungen und damit gegen den nächtlichen Fluglärmteppich geben. Das Prinzip der Freiwilligkeit, das nachweislich seit Jahren versagt, feiert fröhliche Urstände, und statt die Situation in die eigenen Hände zu nehmen, wird eine weitere Kompetenzverlagerung nach Europa angestrebt.“

Dieses Ergebnis schließe nahtlos an die skandalöse Behandlung der Volkspetition für eine konsequente Nachtruhe in Hamburg an, so Jersch: „Von der vom Bürgermeister angestrebten Akzeptanz des Luftverkehrs in der Bevölkerung hat sich Hamburg noch weiter entfernt.“