Baustoff-Recycling am Flughafen Hamburg missglückt?

Das lobenswerte Ziel der Ausweitung des Recyclings von Baustoffen in Hamburg hat, wie jetzt publik wurde, Anlaufschwierigkeiten. Bei der seit 2014 andauernden Erneuerung des Vorfelds des Flughafens wurden Eisensilikatsteine aus der Produktion von Aurubis verwendet. Dieses Material darf allerdings nicht zu nahe am Grundwasser verbaut werden. Am Ende des Jahres 2020 fiel auf, dass die Abstände nicht immer eingehalten wurden. Seit Dezember wissen das Bezirksamt Nord und die Wirtschaftsbehörde von dieser Panne. Der Senat hat nun auf meine Fragen (Drs. 22/3261 „Einsatz von Eisensilikatsteinen bei der Vorfeldsanierung des Flughafens“) zu diesem Vorgang geantwortet.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage "Einsatz von Eisensilikatsteinen bei der Vorfeldsanierung des Flughafens" (Drs: 22/3261) ist hier als PDF online.

Was deutlich wird ist, dass auch ein fachkundiges Ingenieurbüro entweder doch nicht im Thema war oder aber ein Problem mit der Kommunikation zu den Baufirmen hatte. In den Genehmigungen für die Bauarbeiten wurde die Kenntnis der Bestimmungen vorausgesetzt und nicht weiter erwähnt. Auf die Klarheit, ob es nun wirklich eine Beeinträchtigung des Grundwassers gegeben hat, müssen die Hamburgerinnen und Hamburger jetzt noch warten. Der Flughafen muss nun bis zum Ende des Sommers Grundwassermessstellen bauen, um dann valide Messwerte zu erhalten.

Nach der Sitzungspause werden wir dann nachfragen müssen, wer die Kosten für das missglückte Recycling tragen wird und wer genau jetzt dieses Problem verursacht hat, damit zukünftig auch Recyclingmaterial „unfallfrei“ genutzt werden kann.