Biogas aus der „grünen Tonne“ – Da ist noch Luft nach oben!

Auch wenn der Biogasanteil in Hamburg niedrig ist, so wäre laut Antwort des Senats auf meine Anfrage „Können mehr ‚grüne Tonnen‘ einen Beitrag gegen Energieengpässe bringen?“ (Drs. 22/9592) eine Steigerung der Biogasproduktion um ein Drittel auch mit den Abfällen aus der „grünen Tonne“ möglich. In einer Zeit, wo wir um jedes Kilowatt Energie kämpfen, wäre auch ein solcher Beitrag nicht zu verachten. (Foto: M. Zapf / Bürgerschaft)

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage „Können mehr ‚grüne Tonnen‘ einen Beitrag gegen Energieengpässe bringen?“ (Drs. 22/9592) ist hier als PDF online.

Die Antwort des Senats auf die Anfrage macht aber deutlich, dass trotz der Aufstellpflicht für „grüne Tonnen“ diese immer noch nicht flächendeckend in Hamburg ausgebracht worden sind, sondern nach wie vor Ausnahmen zugelassen werden. Ein Drittel der Hamburger Haushalte sind nach Angabe des Senats noch unversorgt mit „grünen Tonnen“. Das Biogas- und Kompostwerk Bützberg der Stadtreinigung Hamburg (SRH) produziert derzeit etwas weniger als 0,1 Prozent des Hamburger Gasbedarfs mit seinem Biogas. Allerdings kann mehr als ein Drittel der Bioabfälle aus den grünen Tonnen wegen der vollständigen Auslastung der Biogasanlage Bützberg nicht mehr verwertet werden. Grob gerechnet werden jährlich derzeit fast 30.000 Tonnen Bioabfall aus den „grünen Tonnen“ wegen mangelnder Kapazität nicht zu Biogas verarbeitet. Zwar verweist der Senat auf eine geplante Erweiterung der Anlage von 50.000 auf 90.000 Tonnen Abfall, hat dafür aber keinen Zeitpunkt genannt.

Die Auslastung des städtischen Biogaswerks ist schon länger bekannt und im neu zu bauenden Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) der SRH in Stellingen sollte ursprünglich eine neue Biogasanlage entstehen. Diese ist leider mit der Überplanung der Anlage gestrichen worden, so dass die einzige realistische Chance zur Erhöhung der Erzeugung von Biogas die Erweiterung der Anlage in Bützberg ist. Zumindest plant der Senat keine Änderung der Bebauungsplanung für das ZRE.