Buschholz aus Namibia für Hamburger Kohleausstieg? Dünne Antworten eines wortkargen Senats

Die PR-Arbeit des Senats für die Nutzung namibischen Buschholzes in Hamburg als erneuerbare Energie macht stutzig und war Grund genug, nochmals nachzufragen.

  • Die Schriftliche Keine Anfrage "Buschholz aus Namibia – ergebnisoffene Prüfung?" (Drs. 22/2352) ist hier als PDF online.

Grundsätzlich befürworte ich dabei die Wiederherstellung des natürlichen Lebensraums einer Savanne in Namibia. Das Zuwuchern entzieht einer ursprünglichen Flora und Fauna die Lebensgrundlage. Noch dazu sind daran auch invasive Arten beteiligt. Trotz allem erscheint es widersinnig, Rohstoffe die vielfältig vor Ort als Energielieferant oder Baumaterial gebraucht werden könnten, auf die eine oder andere Weise als Energiequelle nach Hamburg zu transportieren. An der Ergebnisoffenheit der laufenden Untersuchungen dazu muss zumindest ein leiser Zweifel entstehen.

Die Antworten des Senats entkräften diesen Verdacht eher nicht. Beginnend mit einer Zombie-Initiative „stop greenwashing“. Die arbeitet zwar im Arbeitskreis 1 des Projektes mit, aber dem Senat liegen zu der Initiative keine Informationen vor – vermutlich, weil sie wahrscheinlich aus nur einer Person besteht. Es geht weiter über die im Projekt nicht mehr vertretenen kritischen Stimmen, von denen der Senat nun keine Kenntnis mehr hat und sie wohl auch deshalb nicht mehr einbezieht. Schlussendlich wird der wichtige Punkt der sozialen Verantwortung gleichrangig mit der technischen Machbarkeit behandelt.

Dazwischen wechseln sich die Nicht-Antworten mit jeweils Formulierungen wie „die Untersuchung ist noch nicht beendet“, „man mischt sich nicht in Angelegenheiten Namibias ein“ oder „man hat keine Kenntnis“ ab. Für ein so groß beworbenes Projekt ist das alles in allem eher eine traurige Darstellung, die auch an ihrer Ergebnisoffenheit erhebliche Zweifel aufkommen lässt.