Fernwärme-Anschlüsse: Wie geht’s in Hamburg voran?

Bürgerinnen und Bürger, die bei ihrem Fernwärmeversorger Anschlüsse beantragen, sind ein echter Gewinn für die Wärmewende. Schließlich legt das Klimaschutzgesetz den Kurs auf die Dekarbonisierung für alle Wärmeanbieter in Hamburg fest. In der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte wurde nun von Schwierigkeiten beim Anschluss an das Wärmenetz und von Ablehnungen von Anträgen berichtet. Das ist für mich Grund genug, mit einer Anfrage einmal auf die aktuelle Situation einen Blick zu werfen. Trotz einiger abgelehnter Fernwärmeanschlüsse sieht diese Situation in Hamburg gar nicht so schlecht aus.

Leider gibt es tatsächlich keine Anschlusspflicht für die Wärmeversorger. Sie können aus verschiedenen nicht fest definierten Gründen Wärmeanschlüsse verweigern. Wie schlüssig dies im Einzelfall ist, ist nicht im Detail zu beantworten. Soweit Wärmeversorger geantwortet haben, liegen die Angaben zum Anteil Erneuerbarer Energie durchaus breit gefächert zwischen null und 90 Prozent. Hamburgs stadteigener Versorger, die Hamburger Energiewerke GmbH (HEnW), liegt dabei bei 20,2 Prozent erneuerbarem Energieanteil in der Wärmeversorgung, allerdings mit einem Netzverlust im Stadtnetz von 11 Prozent. Angesichts der Dekarbonisierungs-Fahrpläne des Hamburgischen Klimaschutzgesetzes befindet man sich da auf einem guten Weg.

Die jahrelange falsche Förderpolitik zugunsten der „Brückentechnologie“ Erdgas hinterlässt allerdings ihre Spuren. Zwar soll die Förderung von Gas-Brennwertgeräten nun entfallen, aber bei einer etwas höheren Nutzungsdauer der Geräte als die angegebenen 18 bis 20 Jahre, wird deren Ersatz wohl erst 2045 und damit zu spät für die Klimaneutralität stattfinden. Da bleibt dann die Hoffnung, dass es sich bis dahin nur noch um wenige Geräte handeln wird.

Zu klären bleibt, ob nicht mehr Gebiete der Stadt ein Anschluss- und Benutzungsgebot erhalten sollten. Das sind Gebiete der Stadt, in denen Wärmeversorger zu Anschlüssen verpflichtet sind. Da hat sich der Senat in seiner Antwort recht schmallippig gezeigt.