Kohleeinsatz in der Stadt auf Höchstniveau!

Umwelt und EnergieWirtschaft

Die Senatsantwort auf meine Anfrage „Kohle- und Gaseinsatz in Hamburg“ (Drs. 22/11083) zeigt, dass der Kohleeinsatz in der Stadt noch nie so hoch war.Im Vergleich zum Jahr 2020 ist der Kohleverbrauch im Heizkraftwerk Wedel von 452.796 Tonnen um rund 16,4 Prozent auf 527.164 Tonnen für das Jahr 2022 gestiegen. Für den gleichen Zeitraum gab es im Heizkraftwerk Tiefstack einen Anstieg von 387.988 Tonnen um ca. 11,6 Prozent auf 433.074 Tonnen. Die Ursachen sind der Krieg Russlands gegen die Ukraine.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage „Kohle- und Gaseinsatz in Hamburg“ (Drs. 22/11083) ist hier als PDF online.

Das ist allerdings wenig überraschend, weil der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine und der Ausfall der Gaslieferungen absehbar dazu führen mussten, dass der Erdgaseinsatz reduziert wird. Dieser sank dann auch insgesamt um ca. 34,8 Mio. Kubikmeter – in den städtischen Heizwerken Hamburgs sogar um 45 Prozent.

Trotzdem ist die Entwicklung besorgniserregend und ohne die Abschaltung des Kohlekraftwerks Moorburg wäre sie katastrophal. Hinzu kommt, dass die Kraftwerke Tiefstack und Haferweg zur Vermeidung einer Gasmangellage in Spitzenlastzeiten jetzt mit Öl befeuert werden. Insgesamt sind im Jahr 2022 so knapp 8.200 Tonnen Öl zur Wärmeversorgung verfeuert worden – auch im Sommer, wo von Spitzenlast nun nichts zu merken ist.

Im Jahr 2025 soll der Uralt-Meiler in Wedel vom Netz gehen, bis 2030 soll das Kraftwerk Tiefstack kein Erdgas mehr verfeuern. „Dank“ der langen Energiewendebremsspur von Vattenfall ist Hamburg spät dran mit der Abkehr von der Kohle. Die CO2-Emissionen der Wärmeerzeugung müssen runter. Jede Tonne CO2, die jetzt freigesetzt wird, geht vom Gesamtbudget runter und verkürzt die Zeit, in der Hamburg klimaneutral sein muss.