Hamburg ersetzt russische Kohle: Ersatz unter anderem aus Kolumbien

"Hamburg braucht andere Blutkohle", titelt die Taz-Hamburg und erklärt: "Die Hamburgische Bürgerschaft debattiert über die Folgen für die lokale Energieversorgung. Die Steinkohle kommt nun auch aus Kolumbien." Rund 50 Prozent der Kohle, die in den Hamburger Heizkraftwerken in Tiefstack und Wedel zu Wärme und Strom klimaschädlich verheizt wird, stammte aus Russland. Nun kommt Kohle aus Südafrika und Kolumbien. Stephan Jersch mahnt, genau zu prüfen, wie es mit den Menschenrechten bei den Kohlelieferungen aus Kolumbien aussieht. Die Linksfraktion hatte in der aktuellen Stunde das Thema "Auf Kohle gebaut – Steht Hamburgs Wärmeversorgung vor dem Kollaps?" angemeldet. Die CDU fordert gar, das Klimakohlemonster Moorburg wieder in Betrieb zu nehmen.

Die Taz-Hamburg zitiert den Linken Abgeordneten: "Für Jersch ist klar, dass künftig auch Kohle aus Kolumbien importiert wird. „Dann verbrennen wir hier Blutkohle“, sagt Jersch. Dort zerstören die Tagebaue riesige Landflächen. Die lokale Bevölkerung wird teilweise mit Gewalt vertrieben. Aus der Region César ist bekannt, dass paramilitärische Einheiten rund um Tagebaue eingesetzt werden. 2017 wurden dort Mi­nen­geg­ne­r:in­nen erschossen."

Die Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien sollen inzwischen aber kein Problem mehr sein. "Der taz bestätigt eine Sprecherin der Energiewerke: „Um die Versorgungssicherheit in Zukunft aufrecht erhalten zu können, werden wir in geringerem Umfang auch kolumbianische Kohle einsetzen.“ Diese werde allerdings über Handelspartner bezogen, die Mitglied in der Initiative Better Coal sind. Die Initiative verpflichtet sich, Menschenrechts- und Umweltthemen beim Handel zu berücksichtigen."

Stephan Jersch und die LINKE in der Bürgerschaft kritisieren, dass der Senat den Kohleausstieg seit Jahren verschleppt. Statt Klimaschutz zu betreiben, wird weiter massiv Kohlestrom verkauft. Versprechungen, den Kohleiensatz freiwillig zu reduzieren, hatte die Stadt nicht eingehaten. Auch dazu berichtet die Taz in ihrem Artikel.